Die Asiatische Tigermücke ist tagaktiv, aggressiv und ihre Stiche sind schmerzhaft. Zudem überträgt die schwarz-weiss-gestreifte Stechmücke das Zika- und Denguevirus, die beide für den Menschen gefährliche Krankheiten auslösen. Nach Europa eingeschleppt wurde sie aus Südostasien durch den globalen Handels- und Reiseverkehr. Im warmen Mittelmeerraum hat sie sich über weite Landstriche bereits etabliert, in der Schweiz wurde sie 2003 erstmals im Kanton Tessin registriert.
Die Klimaerwärmung mit ihren heissen Sommern begünstigt ihre Verbreitung in der Schweiz. Den Kanton Basel-Stadt beispielsweise hat die Tigermücke schon als neuen Wohnort entdeckt. Private Gärten würden zunehmend zu einem Hotspot für eine mögliche Plage dieser Mücke, warnen deshalb die Behörden der beiden Basler Kantone in einer Medienmitteilung. «Von April bis Oktober soll im ganzen Kantonsgebiet stehendes Wasser vermieden oder wöchentlich geleert werden», wird die Bevölkerung aufgerufen. Ungenutzte Gefässe sollen zudem gereinigt und so gelagert werden, dass sich darin kein Wasser sammeln kann.
Denn Tigermücken legen ihre Eier in stehendes Wasser. Zum Abdecken beispielsweise von Regentonnen geben die Behörden deshalb Netze und Gummizüge ab. Zusätzlich verhindert häufig gewechseltes Wasser eine Verpuppung der Mückenlarven. Noch besser ist jedoch, der Stechmücke keine Brutplätze anzubieten und beispielsweise Giesskannen und Blumentopfuntersetzer zu leeren und umzukehren. Für Wasserbehälter, die nicht gesichert werden können, gibt das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt nach persönlicher Instruktion das biologische Insektizid Larvizid ab. Klar sagt auch der Kanton Tessin der Mücke den Kampf an: Dort sind im Sommer 2022 erstmals versuchsweise sterile Tigermücken-Männchen ausgesetzt worden.
Den Gärtnerinnen und Gärtnern kommt eine wichtige Rolle zu, Funde von Tigermücken zu melden (www.muecken-schweiz.ch). JardinSuisse hat in g’plus wiederholt dazu aufgerufen, bei der täglichen Arbeit nach diesem und anderen invasiven Neozoen Ausschau zu halten. Denn Präventionsarbeit kann zum Erfolg führen: Im Basler Neubadquartier konnten 2021 zwei Tigermückeneier in einer einzigen Falle nachgewiesen werden. Zuvor begann sich dort die Mücke auszubreiten. In den Quartieren St. Johann und Kleinhüningen an den Grenzen zu Frankreich und Deutschland blieb der Erfolg der Prävention bisher jedoch noch aus.
Auf der Website des Kantonalen Laboratoriums von Basel (www.kantonslabor.bs.ch/tigermuecke) können Interessierte Merkblätter und ein Video zu den Massnahmen gegen die Vermehrung der Tigermücke mit Infos zur aktuellen Bekämpfung abrufen.
Text: Urs Rüttimann, Foto: Wikipedia / James Gathany
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