Die vom Mensch verursachten Treibhausgase haben auch von 2019 bis 2020 zugenommen. Das Covid-Jahr 2020 indessen drosselte den CO2-Ausstoss nur unwesentlich, wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festhält.
Die vom Mensch verursachten Treibhausgase haben auch von 2019 bis 2020 zugenommen. Ihre Menge stieg in diesen beiden Jahren um 2,5 ppm auf 413,2 ppm (Anteil pro Million). Das Covid-Jahr 2020 indessen drosselte den CO2-Ausstoss nur unwesentlich, wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festhält. Prozentual hat die rückläufige Entwicklung der Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr den CO2-Ausstoss nur um 5,6 Prozent verringert.
Vor Beginn der Industrialisierung war der Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre nur halb so gross wie heute. Eine vergleichbare CO2-Konzentration gab es gemäss WMO zuletzt schon vor 3 bis 5 Millionen Jahren. Damals war es auf der Erde 2 bis 3 Grad wärmer, und der Meeresspiegel lag 10 bis 20 Meter höher.
Einen linearen Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und deren Konzentration in der Luft kann die Wissenschaft nicht nachweisen. Was an CO2 in der Atmosphäre verbleibt, hängt nämlich primär davon ab, welche Mengen CO2 Ozeane und Ökosysteme an Land, beispielsweise Wälder, zu absorbieren vermögen. Gemäss WMO binden solche natürlichen Kohlenstoffsenken mit grösseren jährlichen Schwankungen mehr als die Hälfte des emittierten CO2.
Untersuchungen der WMO zeigen, dass diese natürlichen Kohlenstoffsenken ihre Aufnahmefähigkeit in den vergangenen 60 Jahren steigern konnten. Denn während dieser Zeit blieb der CO2-Anteil in der Atmosphäre durchschnittlich bei 42 Prozent. Ob zukünftig die Ozeane und Landökosysteme mit den wachsenden CO2-Emissionen Schritt halten können, ist für die Wissenschaftler unklar. Denn der Klimawandel führt tendenziell zu mehr Dürren, die Ozeane werden wärmer und versauern und die Zirkulation ihrer Wasserströme ändert sich. Diese Entwicklungen schwächen die CO2-Aufnahmefähigkeit der Meere und Landökosysteme zunehmend.
Dass die Klimaerwärmung ungebremst voranschreitet, zeigt auch die Situation der Gletscher in der Schweiz. Selbst der aussergewöhnlich regnerische und nur durchschnittlich warme Sommer 2021 liess das Eis der Gletscher schmelzen. Gemäss der Expertenkommission für Kryosphärenmessnetze der Akademie der Naturwissenschaften der Schweiz verringerte sich das Volumen der Gletscher 2021 um 1 Prozent oder 400 Millionen Tonnen Eis. Dies entspricht dem kleinsten Verlust seit 2013.
Hauptsächlich schrumpften die Gletscher im Süden des Wallis, im Tessin und im Nordosten der Schweiz. Im Mai lag zwar auch in diesen Regionen noch so viel Schnee wie seit 2014 nicht mehr. Doch im Verlauf des Sommers schneite es in den höheren Lagen der Bergen kaum noch, wie es in früheren Jahrzehnten üblich war. Regenwasser selbst trägt zwar nicht zum Schmelzen der Gletscher bei. Doch vermag Regen die Gletscher auch nicht zu nähren.
Urs Rüttimann
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