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Der Pflanzenkenner

Pflanzen stehen für Matthias Erb im Mittelpunkt seines Berufsalltages. Und er kennt sich in der Pflanzenwelt aus, ist er doch im Simmental auf über 1000 Metern inmitten der Natur aufgewachsen. Später hat er an der ETH Zürich und am Imperial College in London Agronomie studiert. Mit 35 Jahren wurde er Professor an der Universität Bern und in der Folge zu einem der international meistzitierten Forscher der Pflanzenwissenschaften.

Als Biologieprofessor war er jedoch immer wieder frustriert, wenn auf seinem Balkon die Pflanzen verdorrten oder keine Blüten trugen. Mit diesem Dilemma ist er aber bekanntlich nicht allein. Leiden doch viele Gartenpflanzen darunter, dass sie entweder zu selten oder zu viel gegossen werden. Diese unbefriedigende Ausgangslage war für Erb Grund genug, dass er Ende 2021 zusammen mit zwei Kollegen ein Start-up und Spin-off der Universität Bern mit dem Namen «Boum» gründete. Und so wurde der Berner Biologieprofessor auch Jungunternehmer. 

Der Name «Boum» bedeutet im berndeutschen Dialekt so viel wie Baum. Aus dem Englischen übersetzt heisst es explosionsartiges Wachstum. Zusammen mit seinem Team entwickelt Erb innovative Lösungen, die das Kultivieren von Pflanzen im urbanen Raum einfacher machen. Dafür kombiniert er Ökologie und Technologie. Er suchte nach einem System, welches die Begrünung von Balkonen und Terrassen so weit vereinfacht und automatisiert, dass auch Laien Freude am Gärtnern bekommen. 

Die Produkte sollen eine Lösung für die hauptsächlichen Probleme von Pflanzenbesitzern haben: schlechte Bewässerung und fehlendes Wissen oder die falschen Pflanzen und Substrate. In den letzten Jahren hatte das Team eine neuartige, von der Natur inspirierte Bewässerungslösung entwickelt, welche für Pflanzen in Gefässen optimiert ist.

 Zusammen mit einer neu entwickelten App, einem nachhaltigen Substrat und einer standortgerechten Pflanzenverwendung wird eine langfristige Bepflanzung erschaffen, die den Pflanzerfolg nachhaltig maximiert. Dank dieses Systems erhält jede Pflanze exakt so viel Wasser, wie sie benötigt. 

Konkret ist jeder der Töpfe unten mit einem Wasserreservoir ausgestattet. Trocknet das Substrat aus, wird über eine Dochtbewässerung weitere Flüssigkeit angesogen. Alle Töpfe sind durch kleine Schläuche mit einem 35-Liter-Tank verbunden, der mithilfe einer solarbetriebenen Pumpe die Reserven im Topf nachfüllt. Der Wasserverbrauch ist damit geringer als bei anderen Bewässerungen. 

Auf der App werden unter anderem der Wasserstand, der Düngebedarf und die Temperatur angezeigt. Diese smarte Steuerung wurde nun noch benutzerfreundlicher gemacht. Die neue Version bietet alles, was man für gesunde Pflanzen braucht. Die Boum-Erde sorgt für optimalen Nährstoff- und Wasserhaushalt, und die App gibt Tipps für bis zu 4000 Pflanzen. Die neue Version wurde an der Giardina erstmals präsentiert.   

Text: Felix Käppeli, Foto: zVg

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