Naturschutzgebiete benötigen Pflege. Nur so behält eine Landschaft ihre Qualität und ihren spezifischen Charakter. Pro Natura hat deshalb 2017 das Projekt «Pro Biotop» gestartet. Seither engagiert der Umweltverband junge Berufsleute und Praktikanten der Bereiche Gartenbau, Forst und Landwirtschaft für einen dreimonatigen Einsatz in den Schweizer Alpen. Mit dabei waren 2022 beispielsweise vier Frauen und vier Männer. Sie werteten in sechs Kantonen insgesamt neun Hektar Lebensräume ökologisch auf.
Das Angebot von Pro Natura richtet sich an Lehrabgänger der Grünen Branche, die nach einem abwechslungsreichen und unvergesslichen Einstieg ins Berufsleben suchen und den Naturschutz kennenlernen wollen. Die Teilnehmer pflegen hauptsächlich Trockenwiesen und Flachmoore in Berggebieten. Zu den Aufgaben gehören Entbuschen, Mähen von Steilhängen, Bauen von Wanderwegen und Sanieren von Trockenmauern. Auch 2023 stellt Pro Natura für die Monate August bis Oktober wieder ein Team zusammen.
Oberstes Ziel von «Pro Biotop» ist die Förderung der spezifischen Artenvielfalt an einem Einsatzort. 2022 war das ProBiotop-Team beispielweise im Maiensäss Monte oberhalb von Gresso. Die Fachstelle für Natur- und Landschaftsschutz des Kantons Tessins hat die Aufgabe, diesen Trockenstandort von nationaler Bedeutung zu erhalten. Ursprünglich wurde an den Steilhängen des Maiensässes Landwirtschaft betrieben. Doch heute werden die Steinhäuser der Alp nur noch
als Ferienwohnungen genutzt und der Wald droht die ehemaligen Heuwiesen zu erobern. Die Rückkehr des Waldes würde die ökologischen Bedingungen komplett verändern und die ortsspezifische Flora und Fauna zum Verschwinden bringen. Aufgabe der Einsatzgruppe war deshalb, die Verbuschung und den Waldrand mit Motorsägen und -sensen zurückzudrängen und das Altgras einem Pflegeschnitt zu unterziehen.
Seit dem Start des Projektes im Jahr 2017 haben 35 Berufsleute in 7 Kantonen Einsätze in Naturschutzgebieten des Alpenraums geleistet und eine Gesamtfläche von 124 Hektaren fachgerecht aufgewertet. Davon waren 99 Hektaren Trockenwiesen und 24 Hektaren Flach- und Hochmoore. Je zur Hälfte waren diese Flächen Biotope nationaler oder regionaler Bedeutung respektive Potenzialgebiete.
Bild zVg
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