Aktuell

 
 
g'plus Banner Werbung
 
 

Technische Berufe von KI weniger betroffen

Automatisierung und künstliche Intelligenz (KI) könnten die aktuell geleisteten Arbeitsstunden bis 2030 um bis zu 30 Prozent reduzieren. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des McKinsey Global Institute, die in Düsseldorf (D) präsentiert wurde. «Schnelle Anpassungen des Arbeitsmarktes sind nötig: Bis zu drei Millionen Berufswechsel in Deutschland sind zu erwarten.» Für Europa liege dieser Wechsel bei 6,5 Prozent der aktuellen Arbeitsplätze. Bereits heute verbreitet sich KI rasant: In den USA verwenden 88 Prozent der Unternehmen bereits mindestens eine KI-Technologie und 66 Prozent eine Technologie mit generativer KI, die mit Algorithmen eigene Bilder, Texte oder Programme entwirft. Für Europa liegen diese beiden Werte etwas tiefer bei 85 und 59 Prozent.

Gemäss McKinsey wird die Nachfrage nach technologisch und sozial-emotionalen Berufen zunehmen. Insbesondere Beschäftigte in Sektoren mit niedrigen Löhnen müssten neu Fähigkeiten erlernen, um den Bedarf in den gefragten, höher bezahlten Berufsgruppen abzudecken. Allerdings betrifft das weniger die handwerklichen und physischen Tätigkeiten, sondern vor allem Hilfstätigkeiten in den Büros», sagt McKinsey-Partnerin Sandra Durth. Durch die zunehmende Lohnschere drohe eine stärkere Polarisierung des Arbeitsmarktes. Den Produktivitätsschub berechnet Mc Kinsey auf bis zu drei Prozent pro Jahr. 

Den stärksten Umbruch sagt die Studie für administrative Berufe voraus. In Deutschland oder Italien beispielsweise seien über 50 Prozent der Berufswechsel im Bereich Bürohilfstätigkeiten bis 2030 zu erwarten, die in diesen beiden Ländern besonders hoch ist. Die beiden Bereiche Kundenservice und Vertrieb sowie Produktion werden mit gut 15 Prozent weniger betroffen sein. 

Insgesamt sind die unteren und mittleren Lohngruppen weit mehr vom technologischen Wandel betroffen als die Gutverdiener. Sie müssen künftig weit häufiger ihren Beruf wechseln. Gefragt sind demgegenüber Leute mit zwischenmenschlicher Kompetenz und Empathie, Kommunikations- und Verhandlungsgeschick sowie Führungskompetenz. Zusätzlich wird im Gesundheitswesen mehr Personal gesucht. 

«Um diesen Umbruch verantwortungsvoll zu gestalten und vom beschleunigten Produktivitätswachstum zu profitieren, müssen Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik nicht nur den Einsatz von KI deutlich beschleunigen, sondern gleichzeitig mehr als bislang in die Weiterbildung und Umschulung der Beschäftigten investieren», sagt Durth. Sie rät zu einer eigentlichen «Qualifizierungsoffensive bei den Arbeitskräften». 

Weiter Informationen:  www.mckinsey.de/news


Text: Urs Rüttimann, Foto: Shutterstock / Echoy choy

g’plus – Fachmagazin für die grüne Branche
Bahnhofstrasse 94
5000 Aarau
T 044 388 53 53
F 044 388 53 40
M redaktion(at)gplus.ch

Herausgeber von g’plus ist JardinSuisse, 
Unternehmerverband Gärtner Schweiz. 

Jardin Suisse