Das Jahr 2021 liess wettertechnisch nichts aus: Vom Starkregen über Sturm bis hin zu starken Schneefällen und Hochwasser war alles zu verezeichnen.
«Das Wetter liess 2021 nichts aus.» Zu diesem Fazit gelangten Renate Hodel und Jonas Ingold in ihrem detaillierten Wetter-Rückblick für den Landwirtschaftlichen Informationsdienst. Vor allem Niederschlag gab es viel, und zwar in fast allen Gebieten. Auch auf der Alpensüdseite, die ansonsten mehr Sonne hat, begann der Winter bereits mit überdurchschnittlich viel Schnee und Regen. In der Ostschweiz verzeichnete man im Januar einen der kräftigsten Neuschneefälle seit Messbeginn von 1864. In der Stadt Zürich und Umgebung verursachten heftige Schneefälle Schäden bei Stadtbäumen und im Wald.
Der Frühling brachte der Schweiz viel Regen, ausser auf der Alpensüdseite. Dort war er im Vergleich zu den vergangenen 60 Jahren einer der sonnigsten überhaupt. Geprägt war der Frühling aber auch durch Kälte bis in den Mai. In verschiedenen Gebieten der Schweiz kam es zu Frostnächten, der zu Ausfällen bei Obst und Früchte führte.
Nasser Sommer, trockener Herbst
Der Sommer begann nass. Bis Mitte Juli fiel nördlich der Alpen ergiebig und anhaltend Regen. An verschiedenen Orten traten die Flüsse und Seen über die Ufer. Das Wasser kam insbesondere aus den Zentralalpen. Lokal verzeichnete man dort den nassesten Sommer seit Messebeginn. Hagelzüge richteten an verschiedenen Orten hohe Schäden in der Landwirtschaft und an Gebäuden an.
Der Herbst zeigte sich von seiner freundlichen Seite. Allein der September hatte 20 Sonnentage. Lokal verzeichneten Messestationen sogar den wärmsten September seit Beginn der Erhebungen. Auch im Oktober fiel wenig Regen. Je nach Region gab es im September bis zu einem Drittel und im Oktober bis zur Hälfte weniger Niederschläge als im Durchschnitt dieses Monats.
Historisch tiefe Ernten
«Spätfrost, viel Niederschlag mit Überschwemmungen und massive Hagelzüge beeinträchtigten vielerorts die Ernte massiv.» Dies vermochte auch der milde Herbst nicht mehr auszugleichen. Aprikosen wurden 35 Prozent und Zwetschgen 40 Prozent weniger geerntet. Die Beeren waren ergiebiger – dank Anbau unter schützenden Folientunnels. Salat musste im Sommer ausnahmsweise aus dem Ausland importiert werden, der Gemüseanbau im verregneten Sommer war ebenfalls schwierig. Kartoffeln und Brotgetreide konnten im Vergleich zu den Vorjahren deutlich weniger geerntet werden. Rüben ebenfalls, doch standen diese vergleichsweise wenig unter Krankheitsdruck.
Urs Rüttimann
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