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Zertifikat für nachhaltige Torfersatzstoffe

«Nachhaltigkeit beginnt im Substrat», hält die Website des neu lancierten Zertifikats «Horticert» fest. Das Label soll gewährleisten, dass «die verwendeten Torfersatzstoffe in torffreien und torfreduzierten Blumenerden und Kultursubstraten ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig produziert wurden». Darüber hinaus weist es den zumeist geringeren CO2-Fussabdruck für den Torfersatzstoff aus.

Die Zertifizierung soll sicherstellen, «dass Substratausgangsstoffe nachhaltig produziert und verarbeitet werden und ihre Rückverfolgbarkeit entlang internationaler Lieferketten gewährleistet ist». Auf dem Markt macht «Horticert» die Wertigkeit der zertifizierten Produkte und Herstellungsverfahren sichtbar, die dem Torfausstieg förderlich sind.

2021 hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Meo Carbon Solutions GmbH beauftragt, ein internationales Zertifizierungssystem auszuarbeiten. Der Klimaschutzplan 2050, den das BMEL im Auftrag der Bundesregierung Deutschlands erarbeitet hatte, gab den Ausschlag dazu. 

Im Oktober dieses Jahres sind nun die ersten sieben Horticert-Zertifikate ausgestellt worden: Ausgezeichnet wurden das Erdenwerk Gebrüder Mayer, das die Baumarktkette «toom» beliefert, sowie der Substrathersteller Gramoflor. Ebenfalls geehrt wurde die gesamte Lieferkette der Eifel-Holz AG, die neben dem belgischen Holzfaserproduzenten EMZ-Werke Manderfeld auch das deutsche Sägewerk I.B.H. sowie die betriebseigene Erden-, Kompost- und Rindenhumusproduktion umfasst. 

Darüber hinaus erhielt der Kokosimporteur Copertiz BV das Zertifikat, dessen erster indischer Lieferant für nachhaltige kokosbasierte Torfersatzstoffe inzwischen ebenfalls zertifiziert ist. Die Horticert-Website dokumentiert die Entwicklung und Implementierung des Zertifizierungssystems. Im Pilottest zur Praxistauglichkeit des Labels sind bei Herstellern die Lieferketten von Grüngutkompost, Holzfasern, Rindenhumus sowie kokosbasierten Torfersatzstoffen untersucht worden. 

Der Besuch von Ersatzstoff-Herstellern aus Kokosmark, -fasern und -chips in Indien und Sri Lanka wurde mit Studien von unabhängigen Organisationen und eigenen Berechnungen ergänzt. Mit dem Ergebnis: «Auch wenn die Transportemissionen nicht zu vernachlässigen sind, liegen die Gesamtemissionen kokosbasierter Torfersatzstoffe deutlich unter den Emissionswerten von Torf.» 

Um nebst der ökologischen auch eine sozial verträgliche Herstellung zu garantieren, hat Horticert zusammen mit der Bodensee-Stiftung, dem Global Nature Fund und der Welthungerhilfe Prinzipien entwickelt, welche zusätzlich die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten fördern sollen. 

 Weitere Informationen: www.horticert.org .

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