Aktuell

 
 
g'plus Banner Werbung
 
 

200 Milliarden für globalen Artenschutz

An der UNO-Biodiversitätskonferenz wurde dem Artenschutz auf internationaler Ebene zum Durchbruch verholfen. Die am Betrag beteiligten Industriestaaten stellen bis 2030 jährlich 20 Milliarden Dollar und ab 2030 dann 30 Milliarden zur Verfügung.

(ur) An der UNO-Biodiversitätskonferenz in Rom (COP 16) konnte dem Artenschutz auf internationaler Ebene Ende Februar zum Durchbruch verholfen werden. 154 der anwesenden Länder einigten sich nun auf den Kompromiss, über 200 Milliarden Dollar zum Schutz der Biodiversität aufzuwenden. Vor fünf Monaten noch waren die Verhandlungen zu diesem Thema in Kolumbien gescheitert.
Im Grundsatz haben sich die Industrie- und Entwicklungsländer schon vor vier Jahren auf diese Unterstützung geeinigt, nun aber ist auch die Modalität klar: Die am Betrag beteiligten Industriestaaten stellen bis 2030 jährlich 20 Milliarden Dollar und ab 2030 dann 30 Milliarden zur Verfügung. Das Ziel bleibt, unter anderem bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen zu schützen, wie dies 2022 an der COP 15 in Montreal (CA) beschlossen worden ist.
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) äusserte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA positiv auf den beschlossenen Rahmenvertrag. Dieser legt fest, dass die Industriestaaten für mehr Biodiversität zahlen müssen. Den ärmeren Ländern wird bei der Verteilung der Gelder jedoch nicht, wie insbesondere afrikanische Länder gefordert haben, mehr Mitsprache eingeräumt. Die fehlende Einrichtung eines Fonds, über den die Länder des globalen Südens hätten mitentscheiden können, kritisieren die Umweltorganisationen Pro Natura, WWF Schweiz und BirdLife Schweiz. Den weiteren Beschluss der COP 16, dass die Länder an künftigen Konferenzen regelmässig über die Umsetzung der 23 definierten Ziele berichten müssen, begrüssen auch die vier genannten Umweltorganisationen.
Gemäss SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann wendet die Schweiz für den Biodiversitätsschutz aktuell rund 600 Millionen Franken auf. Da ein Gewinn auf diese Gelder nicht unbedingt direkt sichtbar ist, erweist sich die Finanzierung als schwierig, umso mehr die Stimmbevölkerung der Biodiversitätsinitiative im September eine klare Absage erteilt hatte. Bafu-Direk­torin Katrin Schneeberger deutete dieses Nein an der Biodiversitätstagung Ende November als Ja zum aktuellen Weg der Artenförderung, wie er im Aktionsplan Biodiversität 2017 bis 2024 aufgegleist wurde. Die neu gestartete Umsetzungsphase 2025 bis 2030 umfasst insbesondere Massnahmen gegen das Insektensterben, Anpassungen der Biodiversität an den Klimawandel und die Vernetzung der Artenvielfalt im Siedlungsgebiet.
Mit gutem Beispiel voran gehen gemäss Schneeberger die Bundesämter: «Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport untersucht Bundesareale auf ihr Potenzial zur Förderung der Biodiversität. Das Bundesamt für Strassen wertet Grünflächen entlang der Nationalstrassen für die Biodiversität auf. Und das Bundesamt für Verkehr hat die Biodiversität in seine Leistungsvereinbarungen mit den Bahnbetrieben integriert.»

Der neue Aktionsplan Biodiversität 2025 bis 2030 fokussiert insbesondere auf die Siedlung. Foto: Urs Rüttimann
Der neue Aktionsplan Biodiversität 2025 bis 2030 fokussiert insbesondere auf die Siedlung. Foto: Urs Rüttimann

g’plus – Fachmagazin für die grüne Branche
Bahnhofstrasse 94
5000 Aarau
T 044 388 53 53
F 044 388 53 40
M redaktion(at)gplus.ch

Herausgeber von g’plus ist JardinSuisse, 
Unternehmerverband Gärtner Schweiz. 

Jardin Suisse