Der Boden garantiert die Nahrungsmittelproduktion und ist wichtiger Lebensraum. Deshalb ist ein Monitoring wichtig, das die langfristige Anreicherung der Nähr- und Schadstoffe in Böden misst. Erneut wurde ein Konzentrationsanstieg von Kupfer und Zink im Oberboden intensiv genutzter Graslandstandorte beobachtet.
(ur) Die Nationale Bodenbeachtung (Nabo) misst seit 40 Jahren an über 100 Standorten, die über die ganze Schweiz verteilt sind, die Nährstoffe und die Belastung durch Schadstoffe. Zusätzlich wird die Bodenverdichtung und die Bodenbiologie untersucht. Der Boden garantiert die Nahrungsmittelproduktion und ist wichtiger Lebensraum. Deshalb ist ein Monitoring wichtig, das die langfristige Anreicherung der Nähr- und Schadstoffe in Böden misst. «Die Stoffbilanzierung hilft uns, unerwünschte Entwicklungen im Boden frühzeitig erkennen zu können und ermöglicht uns das Erstellen von Prognosen und Szenarien», schreibt die Nabo auf ihrer Website.
Aktuell liegen die Werte des Monitorings von 2015 bis 2019 vor. Auch in der siebten Erhebung wurde ein weiterer «Konzentrationsanstieg von Kupfer und Zink im Oberboden intensiv genutzter Graslandstandorte beobachtet», wie der Infodienst Biodiversität Schweiz (IBS) zusammenfasst. Die Forschenden von Agroscope, welche die Auswertung vorgenommen haben, führen dies auf das Ausbringen grosser Mengen von Gülle und Mist zurück. Sie empfehlen deshalb, die Düngegabe besser auf den Nährstoffbedarf der Nutzpflanzen abzustimmen, auch wenn die Konzentration noch unterhalb der festgelegten Richtwerte liegt.
Gemessen werden in regelmässigen Zeitintervallen verschiedene Bodenschadstoffe, der Gehalt an organischem Kohlenstoff, die Konzentrationen der Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie die Diversität der Bodenlebewesen. Eine sehr hohe Konzentration von Kupfer wurde im Rebbau festgestellt. Teilweise überschreitet die Messungen die Richtwerte um das Mehrfache. Im Rebberg wird regelmässig Kupfer, aber auch Schwefel gespritzt, auch in der Bio-Landwirtschaft.
Ein weiterer Fokus der Erhebung lag auf dem organischen Kohlenstoff im Boden. Wichtig ist seine Bedeutung für den globalen Kohlenstoffkreislauf und für vielseitige Bodenfunktionen. «Sowohl natürliche als auch anthropogen beeinflusste Prozesse wie etwa der Klimawandel können dazu führen, dass im Boden gespeicherter Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre gelangt», führt der IBS aus. An Standorten mit Ackerbau war die Konzentration von organischem Kohlenstoff am geringsten, während man in Gras- und Waldböden mehr als doppelt so hohe Werte mass.
Grosse Unterschiede weisen die drei Standorte Acker, Gras und Wald bei den Bakterien- und Pilzpopulationen im Boden auf. Dafür verantwortlich sind unter anderem der pH-Wert sowie das Verhältnis zwischen Kohlenstoff und Stickstoff. Diese beiden Faktoren beeinflussen die Artenzusammensetzung von Bakterien und Pilzen stark.
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