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Kurzlebige Pflanzen anfälliger für Klimawandel

Die Pflanzenvielfalt wird wegen des Klimawandels abnehmen. Nun haben Forschende ermittelt, welche Regionen und Artengruppen vermutlich besonders betroffen sein werden.

Dazu wurden immense Datenmengen aus bestehenden Studien zusammengetragen, die sich mit der Änderung der Populationsgrössen im Zusammenhang mit Niederschlags- und Temperaturveränderungen beschäftigen. Arten, die rückläufig waren, wurden anschliessend auf Gemeinsamkeiten untersucht.

«Risikofaktoren» für den Rückgang einer Art sind demnach eine kurze Lebensdauer und ein rascher Generations­wechsel. Solche Pflanzen stecken Klima­extreme deutlich schlechter weg als langlebige Arten. Demnach überstehen beispielsweise mehrjährige Gräser und Stauden Klimaextreme schlechter als langlebige Arten. Die Auswertungen zeigten darüber hinaus, dass der wesentliche Faktor die Niederschlagsmenge ist. Sie hatte einen dreimal grösseren Einfluss auf die Populationsgrössen als die Temperatur.

Langzeitdaten ausgewertet
Die Forscherinnen und Forscher konnten sich auf grosse Datenmengen stützen, fanden aber nur für 62 der etwa 350 000 bekannten Pflanzenarten weltweit ausreichend gute Langzeitdatensätze. Die meisten davon stammten aus Westeuropa und den USA. Allgemeine Aussagen sind daher noch nicht möglich.

Die Wissenschafter wagen dennoch erste vorsichtige Rückschlüsse auf andere Arten. «Diese Arbeit hilft uns dabei, zu erkennen, welche Arten klimaanfällig sein könnten, auch wenn wir nur begrenzte Informationen über sie haben», sagt Tiffany Knight, Mitautorin der Studie, die in der Fachzeitschrift «Nature» veröffentlicht wurde. «Wir haben zwar nur für eine kleine Teilmenge von Pflanzenarten langfristige Populationsdaten. Wir können aber die ungefähre Generationsdauer für die meisten Pflanzenarten abschätzen. Das ist ein wichtiger erster Schritt, um auf globaler Ebene das Aussterberisiko der Arten durch den Klimawandel zu bestimmen.»

Um verlässliche Vorhersagen über die Folgen des Klimawandels für alle Regionen der Welt und alle bekannten Arten machen zu können, seien nun populations­ökologische Forschungen an holzigen Pflanzenarten und an Pflanzen in den Tropen notwendig, schreiben die Forschenden.

Alexandra von Ascheraden

dem Klimawandel leiden als langlebige. (Foto: Radmila Savkovic / Pixabay)zoom
dem Klimawandel leiden als langlebige. (Foto: Radmila Savkovic / Pixabay)

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