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Wakkerpreis 2025 an Poschiavo GR

Das einst abgeschiedene Berggebiet Puschlav hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer beliebten Ferienregion entwickelt. Der Schweizer Heimatschutz würdigt das Bündner Bergdorf mit dem Wakkerpreis 2025.

(cb) Der Schweizer Heimatschutz würdigt Poschiavo GR mit dem Wakkerpreis 2025. Das einst abgeschiedene Berggebiet Puschlav hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer beliebten Ferienregion entwickelt. Der Berninapass, das Val da Camp und der Lagh da Saoseo gelten als besondere Attraktionen; die Gemeinde «nutzt die periphere Lage südlich des Berninapasses inzwischen als Chance», heisst es in der Begründung. Noch bis in die 1970er-Jahre war der Berninapass im Winter unpassierbar, die Grenze zu Italien geschlossen. 

Poschiavo sei ein Vorbild für Gemeinden in Bergregionen, die mit Abwanderung zu kämpfen haben. Die Gemeinde nutze ihre periphere Lage als Chance und verbinde Eigenständigkeit, Baukultur und nachhaltige Entwicklung zu einem zukunftsweisenden Modell für Bergregionen. Das Engagement für den Erhalt der Traditionen mit historischen Gebäuden in Kombination mit zeitgenössischer Architektur, innovative Projekte sowie ein vielfältiges Kulturangebot schafft Lebensqualität. 

Bergdorf mit mediterranem Flair
Trotz seiner alpinen Lage wird Poschiavo von mediterranem Einfluss geprägt. Einst florierte der Ort vom Handel zwischen Graubünden und Italien. Nach Napoleons Übernahme des Veltlins wanderten viele Bewohner ab. Diese brachten den Wohlstand zurück, was durch die Patrizierhäuser im Ort immer noch zu erkennen ist. Der historische bauliche Bestand wurde inventarisiert und Baureglemente entwickelt, die eine qualitativ hochwertige Instandhaltung und Weiterentwicklung garantieren. Neue Bauten orientieren sich an den traditionellen Grundsätzen, um den Erhalt des Ortsbilds zu garantieren. Ausserhalb des Ortes werden die traditionellen Maiensässe, einst wichtige Elemente der Stufenwirtschaft, weiterhin bewirtschaftet.

Kulturlandschaft pflegen
Das Valposchiavo besitzt eine beeindruckende Artenvielfalt in abwechslungsreicher Landschaft. Die Gemeinde beschränkt sich nicht auf Bewahrung, sie arbeitet aktiv an der Gestaltung der Kulturlandschaft, indem sie die traditionellen Terrassenlandschaften wiederherstellt. Diese werden für den Anbau von Gemüse und Kräutern genutzt. 90 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen des Poschiavo sind inzwischen biozertifiziert. Mit dem Projekt Smart Valley Bio fördert die Gemeinde die Kreislaufwirtschaft. 

Mit dem Wakkerpreis werden Gemeinden ausgezeichnet, die bezüglich Ortsbild- und Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorweisen können, unter anderem die gestalterische Qualität von Neubauten, den respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt und Natur nimmt. Die offizielle Preisverleihung findet am 23. August statt. 

www.heimatschutz.ch

Die typische Terrassenlandwirtschaft mit Trockenmauern im Poschiavo. 
Foto: Schweizer Heimatschutz
Die typische Terrassenlandwirtschaft mit Trockenmauern im Poschiavo.
Foto: Schweizer Heimatschutz

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