Traditionell ist es die Fachsektion Gartenbau der Kantone Zürich, Schaffhausen, Glarus und eines Teils von Schwyz, der March, die den Reigen der Generalversammlungen einleitet. Mitte Januar hatten die Organisatoren das historische Zunfthaus zur Schmiden im Zürcher Niederdorf als Treffpunkt auserkoren, um auf Erreichtes zurückzublicken und neue Aufgaben und Ziele zu besprechen.
Text und Foto: Claudia Bertoldi
Die Sektion Gartenbau tagt immer an besonderen Orten. Das Einzugsgebiet ist gross. Deshalb wird versucht, im Treffpunkt zu variieren und dabei den Mitgliedern bei den Zusammenkünften ein historisches, landschaftliches oder kulinarisches Highlight zu bieten. Im vergangenen Jahr traf man sich in der Marina Lachen (SZ), mit Panoramablick auf den Zürisee. Dieses Mal wurde erneut das Zunfthaus zur Schmiden in der Zürcher Marktgasse gewählt. Das historische Gebäude wurde 1412 durch die Zunft erworben. Es gilt als eines der ältesten Zunfthäuser der Stadt. Im Ambiente des spätgotischen Saals aus dem 16. Jahrhundert fand die Versammlung statt.
Aktive und gefestigte Sektion
Patrick Matter begrüsste erstmals als Präsident die Anwesenden. Er übernahm das Amt im vergangenen Jahr anstelle von Raphael Erl, der kurz darauf an der Delegiertenversammlung in den Zentralvorstand gewählt wurde. Die Sektion war in Bern mit fünf stimmberechtigten Teilnehmern dabei, um für ihren Kandidaten zu stimmen. Gleichzeitig war in Lachen der Sektionsvorstand mit Boris Bossmann und Markus Stämpfli um zwei auf sechs Mitglieder erweitert worden.
Im nächsten Jahr stehen wieder Wahlen an. Für Revisor Balz Dudle wäre nach den Statuten die zeitlich begrenzte Amtszeit beendet. Allerdings erklärte er sich bereit, dieses Amt weiter zu betreuen. Aufgrund dessen stimmten die Anwesenden einer Statutenänderung zur Verlängerung der regulären Amtszeit um weitere zwei Jahre zu.
Der Vorstand traf sich regelmässig und Vertreter wurden an die GV der Gärtnermeister des Kantons Zürich entsandt. Auf dem Programm stand wiederum die Frühlingsveranstaltung, wobei es ins Baustoff-Recyclingzentrum Ebirec nach Rümlang ging. Im Sommer organsierte der Vorstand eine Besichtigung bei der SBB in Winterthur, die Herbstveranstaltung fand im BZG Zürich statt. Die Hodel & Partner AG stellte ihre Lehrlingsausbildung vor. Zudem gab es eine Einführung in das neue Pflanzenwerk. «Das ist nach wie vor ein grosses Thema unter unseren Mitgliedern und wir werden auch in diesem oder nächsten Jahr dazu etwas planen», erklärte Patrick Matter.
Auch die neuen Termine für 2025 stehen bereits fest: Die Frühlingsveranstaltung wird ein Besuch zu den Ausscheidungen der SwissSkills am 11. April im BZG sein. Am 19. August führt das Sommerevent zur Besichtigung der Vorbereitungen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests ins Glarnerland. Hier wird eine Anmeldung nötig sein, denn die Plätze sind begrenzt. Der 12. November ist für den Herbstevent reserviert, das Programm ist noch in Planung.
Die Fachsektion Gartenbau blickt ansonsten auf ein stabiles Jahr zurück. Die Mitgliederzahl von 117 aktiven und 43 passiven Mitgliedern blieb unverändert. Auch die finanzielle Lage ist solide. Nach dem Kassabericht von Tobias Berger wurde dieser von den Revisoren Balz Dudle und Philippe Frankhauser bestätigt und anschliessend der Vorstand von der Versammlung entlastet. Abschliessend wurde das Budget für das neue Jahr vorgestellt, das sich an jenes des Vorjahres anlehnt. Auch dieses wurde von den Mitgliedern genehmigt. Der Jahresbeitrag bleibt unverändert bei 100 Franken, womit alle einverstanden waren.
Neues aus Pfäffikon
Wie jedes Jahr war der Geschäftsführer des Bildungszentrums Gärtner JardinSuisse Zürich (BZG), Erich Affentranger, vor Ort und berichtete über die Neuigkeiten aus dem BZG und des Gärtnermeisterverbands des Kantons Zürich (GVKZ). «Ein spannendes Jahr liegt hinter uns. Die Neuausrichtung bedeutet viel Arbeit. Wir haben uns deshalb zur Trennung der strategischen und operativen Führung entschieden. André Gubler wurde im März zum neuen Präsidenten vom GVKZ und BZG gewählt. Heinz Hartmann ist seit Mai Leiter Bildung im BZG. Fabienne Dietrich hat die Administration der Geschäftsstelle inne», berichtet Affentranger. Mit JardinGrischun hat der Verein BZG ein neues Mitglied aufgenommen.
Der neue Stand an der Berufsmesse 2024 zog viele Interessierte an. Am Stand gab es Informationen über die Grundbildung und Karrierechancen in der Grünen Branche. Über 60 000 Personen wurden an den fünf Tagen auf der Messe gezählt. Die nächste Zürcher Berufsmesse findet vom 18. bis 22. November in der Messe Zürich statt. Das BZG wird wieder dabei sein und für Nachwuchs in der Grünen Branche werben. Im letzten Jahr starteten 238 neue Auszubildende, davon 158 im Bereich GaLaBau EFZ. Das Ziel seien 200 Neueinsteiger jährlich, um eine gute Basis für den Fortbestand des Gärtnergewerbes zu schaffen. Die neue «SkillsBox», ein Projekt, soll in Zukunft zur massgeschneiderten Lernbegleitung der Auszubildenden dienen.
Der GVKZ hat zusammen mit dem Schweizerischen Gemeindeverband die Aufgabe übernommen, für die Mitglieder von JardinSuisse und die gesamte Grüne Branche unverbindliche «Kalkulationshilfen für Gärtnerarbeiten» zu erarbeiten und diese zu publizieren. Sie enthalten Daten, die auf statistisch erhobenen Durchschnittswerten beruhen und können damit die Planungssicherheit und Angebotstransparenz erhöhen. «Das Audit ist positiv ausgefallen. Wir hoffen auf viele Rückmeldungen bei den kommenden Lohnerhebungen, denn das ist enorm wichtig für die Praxistauglichkeit», so Erich Affentranger.
Modernes Bildungszentrum im Ausbau
Die grösste Baustelle in Pfäffikon ist allerdings im wahrsten Sinne des Wortes die Umgestaltung des Bildungszentrums Pfäffikon inklusive Aussenanlagen. Hier sollen optimale Bedingungen für die Grund- und Weiterbildung geschaffen werden. Im vergangenen Jahr hat der Umfang der Weiterbildungskurse im Bildungszentrum erstmals jenen der Grundbildung übertroffen. «Augenblicklich laufen zwei Meister- und zwei Fachausweis-Lehrgänge. Wir haben eine grosse Nachfrage bei der Fachperson Biodiversität. Die GreenPowerDays sind für 2025 ausgebucht, es sind aber bereits Angebote für das Jahr 2026 buchbar.»
Die Ausbildung «Fachperson Biodiversität», die vom BZG initiiert wurde, ist inzwischen «eine rechte Kiste geworden», so Affentranger. Momentan befinden sich rund 80 Personen im Ausbildungsprozess, neun Absolventinnen und Absolventen erhielten im Herbst ihre Zertifikate. Auch in anderen Regionen besteht Interesse. In Bern wurde im September gestartet, in der Westschweiz soll die Ausbildung voraussichtlich im Mai beginnen. Die Ausbildung soll national ausgelegt werden, deshalb wird ebenfalls eine italienischsprachige Ausbildung angestrebt. Ein Einstieg ist jederzeit möglich, die Ausbildung ist in Modulen aufgebaut und lässt einen individuellen Ausbildungsrhythmus zu. Erstmals wurde im letzten Jahr das Zertifikat «Fachperson Gebäudebegrünung» an zwei Absolventen übergeben. Diese Ausbildung wird gemeinsam mit der Fachvereinigung Gebäudebegrünung organisiert.
Unternehmerforum JardinSuisse 2025
Der Präsident der Fachgruppe GaLaBau, Christoph Hofmann, gab einen kurzen Rückblick auf die letzten Veranstaltungen. Die Vortragsreihe «G24 on tour» wurde an zwei Standorten in der deutschsprachigen Schweiz und einmal in der Westschweiz durchgeführt. Die Themen waren Schwammstadt, Regenwassernutzung und klimawandeltaugliches Bauen, also alles aktuelle Themen, mit welchen auch immer häufiger Garten- und Landschaftsbaubetriebe konfrontiert werden. In diesem Jahr wird hingegen am 26./27. August das Unternehmerforum JardinSuisse 2025 in Nottwil (LU) stattfinden.
Der Sieg von Samuel Binder und Reto Dali an den WorldSkills 2024 hatte erneut gezeigt, wie gut die Berufsausbildung in der Schweiz organisiert ist. Hofmann motivierte deshalb die Ausbilder: «Schickt eure talentierten Lehrlinge zu den Ausscheidungen!» In diesem Jahr treten nach den regionalen Ausscheidungen elf Teams aus acht Regionen zu den SwissSkills in Bern an, zwei davon aus Zürich.
Zudem wies Hofmann auf die diversen Merkblätter hin, die vom Fachbereich erstellt werden. Sie dokumentieren den neusten Stand der Technik und sind auf der Website (www.jardinsuisse.ch → Garten- und Landschaftsbau → Merkblätter, Hilfsmittel, Vorlagen) einsehbar. Für das laufende Jahr sind neue Veröffentlichungen zur Absturzsicherung und zu den Baumkontrollrichtlinien geplant. Mitte des Jahres soll der erste Prototyp des JardinBot (ChatBot) getestet werden, der gemeinsam mit der OST Ostschweizer Fachhochschule entwickelt wurde. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von JardinSuisse-Merkblättern mit Suchfunktion, die auf der Website von JardinSuisse eingebettet werden.
Neues aus Aarau
Abschliessend informierte Raphael Erl aus dem Zentralvorstand über Neuigkeiten in der Geschäftsstelle Aarau und im Verband. Geschäftsführer Carlo Vercelli tritt nach 26 Jahren Tätigkeit in den Ruhestand. Ab Anfang Februar wird sich sein Nachfolger Marcel Sennhauser in seinen Bereich einarbeiten. Bereits seit November ist der neue Leiter Finanzen und zentrale Dienste, Franco Chierchia, im Amt.
Auf der Delegiertenversammlung im März wird Peter Huber, Fachgruppe Zierpflanzen, aus dem Zentralvorstand verabschiedet. Nicolas Desarzens stellt sich als einziger Kandidat zur Wahl. Auch in den kommenden Jahren stehen wegen Amtszeitbegrenzung drei Neubesetzungen mit dem Ausscheiden von Pierre-Yves Zürcher, Tobias Meyer sowie Präsident Olivier Mark an. «Haltet Ausschau nach befähigten, motivierten Kandidaten, die man langfristig für die Aufgaben vorbereiten kann!», forderte Raphael Erl die Anwesenden auf.
Zum Schluss wies er auf die Änderungen im neuen GAV der Grünen Branche hin. Dazu gehören die Entschädigung der Fahrzeit ab Magazin und die Reduktion der Arbeitszeit in der Produktion.
Ehrenmitglied
Johann Georg Daepp
Bärenstutz 7
3110 Münsingen
zum 80. Geburtstag
Freimitglied
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Zentrumsweg 4
6043 Adligenswil
zum 95. Geburtstag
Freimitglied
Markus Lenz
Rickenstrasse 31
9630 Wattwil
zum 75. Geburtstag
Freimitglied René Beck
Obergasse 9
8524 Uesslingen
gestorben am 19. Februar 2025
im Alter von 95 Jahren.
Freimitglied
Fritz Fischer,
Senevita Pilautsblick
Rischstrasse 13
6030 Ebikon
gestorben
am 27. Februar 2025
im Alter von 86 Jahren.
Der Unternehmerverband Gärtner Schweiz JardinSuisse spricht den Angehörigen seine aufrichtige Anteilnahme aus.
Ralf Bütikofer
Gartengestaltung
Küfergasse 6A
5742 Kölliken
gartenherz.ch
Fabienne
Bove
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5443 Niederrohrdorf
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